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Aggressionsverhalten an der Leine​​

Wenn Ihr Hund an der Leine regelmäßig zerrt, bellt, die Zähne fletscht und bei der Begegnung mit einem anderen Hund oder auch mit Menschen sogar schier ausrastet, dann wird das Gassigehen für Mensch und Tier auf Dauer zu einem enormen Stressfaktor. Dafür gibt es aber eine Lösung. Im Training gehen wir den Ursachen dieses Verhaltens auf den Grund. Außerdem erlernen Sie und Ihr Hund ein Alternativverhalten, damit Sie bald die gemeinsamen Spaziergänge endlich genießen können!

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Aggressives Verhalten an der Hundeleine abtrainieren

Wie läuft das Gassigehen mit Ihrem Hund ab? Können beide den Spaziergang genießen oder ist dieser damit verbunden, immer auf der Hut vor Begegnungen mit anderen Hunden zu sein?

Wenn Ihr Hund unter Leinenaggression leidet, ist Ihnen dieses Szenario nicht unbekannt: Ihr Hund zieht an der Leine, rastet bei dem Anblick eines entgegenkommenden Hundes aus, springt mit aller Kraft in die Leine, knurrt und bellt andere Hunde an und ist kaum noch ansprechbar.

Besonders, wenn Ihr Hund ansonsten kein aggressives Verhalten (zum Beispiel beim Freilauf) aufweist und nur an der Hundeleine so reagiert, dann ist nicht nur fehlerhafte Leinenführigkeit das Problem. Leinenaggression kann verschiedene Ursachen haben, denen man genau auf den Grund gehen muss, um sie in einem passenden Hundetraining abtrainieren zu können!

Erfolgreiches Hundetraining gegen Leinenaggression mit Milo

Frauke und Kathy – Mutter und Tochter – kamen mit dem 4 -jährigen Rüden Milo zu mir. Milo war ein Mischling aus Rumänien. Er flippte bei anderen Hunden total aus. Dafür reichte es schon, wenn er den Hund witterte oder das Klappern einer Hundemarke hörte. Er stand auf den Hinterbeinen in der Leine, rastete vollkommen aus und fletschte die Zähne.

 Die beiden Frauen versuchten, allen Hundebegegnungen aus dem Weg zu gehen, was in Berlin kaum realisierbar ist. Zum Glück hatte die Familie an der Ostsee ein Ferienhaus und verbrachte dort sehr viel Zeit. Ich schlug Frauke und Kathy vor, Milo ein Alternativverhalten beizubringen und wir begannen in sehr kleinen Schritten mit dem Futterbeutel zu trainieren. Milo fand großen Gefallen an der Jagd des Futterbeutels: er apportierte, suchte und trug den Futterbeutel mit wachsender Begeisterung. Frauke und Kathy übten viel an der Ostsee und nach und nach gelang es ihnen, Milo mit dem Futterbeutel bei Hundebegegnungen abzulenken.

 Nach 4 Monaten konnte er mit dem Futterbeutel im Fang an den meisten Hunden gut vorbeigehen.

Hundeleinen sind für Ihren Hund eine lästige Einschränkung

Normalerweise würden sich fremde Hunde, die einander im Freilauf begegnet, entweder stehen bleiben oder im Bogen und in einer gewissen Distanz aneinander vorbeigehen. In manchen Fällen würden sie miteinander durch Beschnüffeln und andere typische Verhaltensweisen kommunizieren.

Durch die Hundeleine und schmale Gehwege sind die Hunde in ihrem natürlichen Verhalten aber stark eingeschränkt. Ohne anzuhalten, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als direkt aufeinander zuzumarschieren.

 Auf untrainierte Hunde wirkt das bedrohlich!

 Bei einer bedrohlichen Situation können Hunde entweder flüchten, erstarren oder die Situation durch ein Spielangebot entschärfen. Doch auch diese Alternativen sind durch die Hundeleine meist nicht gegeben. Was als einzige Reaktionsmöglichkeit übrigbleibt, ist dann nur noch Aggression als Mittel zur Distanzvergrößerung.

 Hinzu kommt, dass der Hund durch das inkonsequente Verhalten frustriert sein kann, weil er nicht verstehen kann, warum der Freilauf in einer Situation erlaubt und in einer anderen verboten ist.

 Kein Wunder also, dass sich aggressives Verhalten bei Hunden oft nur an der Leine zeigt. Ohne diese (leider oft notwendige) Einschränkung könnten Sie die Situation im Normalfall viel besser kontrollieren.

Mögliche Ursachen für Leinenaggression

Die gute Nachricht: Sie können Ihrem Hund die Leinenaggression abtrainieren. Um das erfolgreich zu meistern, muss man zuerst die Ursache feststellen, warum der Hund aggressiv reagiert. Fühlt er sich wie in dem eben beschriebenen Szenario bedroht, oder hat das andere Gründe?

Manchmal ist es ein Mix aus mehreren Ursachen:

  1. Unsicherheit oder Angst: Der Hund hat vielleicht schon zuvor eine negative Erfahrung mit anderen Hunden gemacht. Oft setzt das aggressive Verhalten dann nur bei Hunden ein, die dem ursprünglichen Angreifer ähneln. Oder es war eine andere schlechte Erfahrung an der Hundeleine. Ein verunsicherter Hund, der durch die Leine kein kommunikatives Verhalten ausleben kann und so nicht feststellen kann, ob sein Misstrauen gerechtfertigt ist, geht oft vorab in einen aggressiven Verteidigungsmodus.
    (Unbedingt dafür sorgen, dass der Hund bereits im Welpenalter viele kontrolliert, positiven Erfahrungen mit anderen Hunden sammelt, um dem vorzubeugen!)

  2. Sexuell motiviertes Verhalten: Bei unkastrierten Hunden ist die Gefahr in Leinenaggression zu verfallen größer. Sie sind nämlich durch die Hundeleine daran gehindert ihr natürliches sexuell motiviertes Verhalten auszuleben. Nicht nur das starke Konkurrenzdenken macht einen Hund aggressiver, sondern auch, der Frust darüber, dass er durch die Einschränkung der Hundeleine nicht imponieren oder sein Revier markieren kann.

  3. Territorial motiviertes Verhalten: Meist ist es ein rassetypsiches Verhalten von Hunden das Territorium zu bewachen, die zum Beschützen und Bewachen gezüchtet wurden. Doch auch andere Hunderassen können dieses Verteidigungsverhalten entwickeln. In dem Fall hat der Hund den Drang, alles (vor allem andere Hunde) in Sichtweite zu kontrollieren und wenn nötig alle anderen Hunde aus dem Gebiet zu vertreiben. Wird er daran durch die Hundeleine gehindert, entstehen Frust und Aggression.

  4. Verteidigung von Ressourcen: Sieht der Hund sein Futter oder Spielzeug (welches der Hundehalter dabei hat) von vorbeikommenden Hunden oder Menschen bedroht, versucht er es durch Knurren, Bellen und andere abschreckende Taktiken zu verteidigen.

  5. Unsicherer Hundehalter: Wenn der Hundebesitzer nicht als souveräner Führer auftritt, meint der Hund auch diesen beschützen zu müssen. Durch die Stimmungsübertragung spürt der Hund immer, wenn der Hundeführer angespannt oder ängstlich ist. Fürchtet er selbst die Begegnung mit einem anderen Hund, weil er bereits das aggressive Verhalten seines Hundes erwartet, überträgt sich die Anspannung wiederum auf den Hund und der Teufelskreis ist geschaffen.

  6. Spiel mit Artgenossen: Ist Ihr Hund geselliger Natur und im Freilauf gerne mit anderen Hunden kommuniziert, sie beschnuppert und spielt, kann die Hundeleine sehr frustrierend sein und in Leinenaggression münden.

  7. Abgespeichertes Verhaltensmuster: Wenn der Hund sich über einen längeren Zeitraum hinweg aus verschiedenen Gründen aggressiv an der Leine verhalten hat, kann das zur Gewohnheit werden. Die Leinenaggression kann dann durch alles und jeden ausgelöst werden.

 Leider ist es für Hundehalter schwierig, die Problemsituation richtig zu analysieren und auf die wahren Ursachen zu schließen, da sie selbst emotional verflochten sind. Ein professioneller Hundetrainer kann die Lage daher immer besser einschätzen, indem er das Zusammenspiel von Mensch und Hund in verschiedenen Alltagssituationen und im Umgang miteinander beobachtet.

Leinenaggression abtrainieren

Wenn die Ursachen und Auslöser aufgedeckt wurden, warum Ihr Hund an der Leine zieht, andere anbellt oder sonstiges aggressives Verhalten an der Hundeleine zeigt, kann darauf ein erfolgreiches Hundetraining aufgebaut werden.

Je nach Ursache wird ein individueller Trainingsplan aufgestellt und unterschiedliche strukturelle Veränderungen im Alltag vorgenommen. Auch auf die Mensch-Hund-Beziehung wird dabei viel Wert gelegt.

So müssen zum Beispiel unsichere Hunde lernen, Ihrem Menschen zu vertrauen und sich bei ihm sicher zu fühlen. Der Hundehalter lernt dabei ein souveränes Auftreten vor und mit seinem Hund.

Auch ein Impulskontrolltraining kann Teil des Anti-Aggressionsplans sein, damit der Hund lernt, den Frust an der Hundeleine auszuhalten und sich zu beherrschen.

Ein weiterer Bestandteil kann auch sein, die Leinenführigkeit an sich zu trainieren.

Entsprechend der Ausprägung der Leinenaggression und den Ursachen kann ein Trainingsplan sehr umfangreich sein. In jedem Fall ist es wichtig, alle Schritte behutsam und geduldig durchzuführen, um den Schaden nicht noch größer zu machen, indem beim Hund und Hundehalter weitere negative Gefühle mit der Hundeleine verknüpft werden.

SOS Tipps: Hilfe! Mein Hund pöbelt an der Hundeleine!

  1. Ablenken und Vorbeifüttern

Wenn ein anderer Hund gerade in Sichtweite kommt, Ihr Hund diesen aber noch nicht wahrgenommen und noch nicht auf ihn reagiert hat, ist es der perfekte Augenblick, mit einem Ablenkungsmanöver zu beginnen.

Ab diesem Zeitpunkt und bis sie aneinander vorbeigegangen sind, können Sie Ihrem Hund Futter anbieten, um ihn sowohl abzulenken als auch positiv zu stimmen.

Auch Ablenkung durch Spielzeug bzw. gemeinsames Spielen (z. B. um Bäume herumlaufen), apportieren oder Kommandos, die der Hund bereits gut beherrscht und gerne ausführt, können helfen.

Wenn Sie bei einer der Varianten bleiben und sie mit ihrem Hund bei jeder Hundebegegnung ausführen, findet zusätzlich eine Gegenkonditionierung / Umprogrammierung statt. Anstatt an der Leine zu zerren, wird Ihr Hund nach einiger Zeit selbst das Alternativverhalten (z. B. „Sitz“) anbieten.

  1. Aggressives Verhalten ignorieren

Kommentieren Sie das aggressive Verhalten weder mit Worten noch mit Geräuschen oder durch Ziehen an der Leine und bestenfalls auch nicht durch Emotionen. Bleiben Sie möglichst ruhig und gehen Sie ganz entspannt weiter.

Denn den Hund währenddessen zu schimpfen, bedeutet für ihn einerseits Aufmerksamkeit vom Herrchen und andererseits könnte er das Schimpfen missverstehen. Der Hund könnte meinen, der Hundebesitzer „bellt mit“ und fühlt sich dadurch in seiner Aggression bestätigt oder es verstärkt die Angst nur z. B. wenn er aus Unsicherheit und Angst aggressiv wird.

  1. Aus dem Weg gehen

Eine andere Möglichkeit ist es, der bedrohlichen Situation aus dem Weg zu gehen oder sie zu verlassen. Das ist besonders ratsam, wenn Sie merken, dass Sie selbst Unruhe oder Angst ausstrahlen und sich nicht fangen können. Oder wenn Sie noch kein Hundetraining absolviert haben und noch nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen können. Auch wenn ihr Hund immer nur bei einem bestimmten Hund aggressiv wird, ist es empfehlenswert, sich mit dem anderen Halter abzustimmen und sich künftig aus dem Weg zu gehen.

  1. Richtige Ausrüstung wählen

Bei Hunden mit leinenaggressivem Verhalten kann ein normales Halsband gesundheitsschädliche und verhaltensverstärkende Folgen haben. Wenn er mit seiner ganzen Kraft vorspringt, wird ihm die Luft abgeschnürt und er spürt Schmerz. Das verknüpft er mit dem Auftauchen eines anderen Hundes und ruft dieses negative Empfinden bei den folgenden Begegnungen wieder ab. Der Teufelskreis ist vorprogrammiert.

Durch den plötzlichen Zug am Halsband wird der Hund außerdem automatisch aufgestellt und wirkt auf den anderen Hund bedrohlich, was die Situation weiter verschläft.

Verwenden Sie bei einem leinenaggressiven Hund deshalb am besten ein gut sitzendes Brustgeschirr.

Achten Sie bei der Leine darauf, dass sie stabil ist, gut in der Hand liegt und eine bequeme Länge hat, die dem Hund genug Freiraum bietet, aber bei einem plötzlich aggressiven Verhalten nicht durchstarten lässt. Flexileinen sind in dem Fall also ungeeignet, weil sie damit in brenzligen Situationen nicht schnell genug reagieren können.

Wenn die Leinenaggression besonders stark bei Ihrem Hund ausgeprägt ist und Artgenossen dadurch in Gefahr sind, ist ein Maulkorb als Sicherheit empfehlenswert. Gewöhnen Sie Ihren Hund vor dem ersten Gassigehen aber behutsam daran, damit der Maulkorb nicht einen zusätzlichen Stressfaktor darstellt.

Holen Sie sich professionelle Unterstützung

Leinenaggression ist eine ernste, gefährliche und stressige Angelegenheit sowohl für den Hund, den Hundehalter und auch für andere Mensch-Hunde-Teams.

Es ist daher sehr wichtig, sich so früh wie möglich professionelle Unterstützung zu holen, um der Ursache auf den Grund zu gehen und das Verhalten in einem Training zu korrigieren, ohne es mit weiteren negativen Emotionen zu verknüpfen.

Am besten ist es, die Leinenführigkeit und die Vermeidung der Leinenaggression bereits in einem Welpen-Training zu erlernen, damit sich dieses Verhalten gar nicht erst einschleicht.

Kontaktieren Sie uns gleich und wir unterstützen Sie professionell dabei, endlich wieder schöne und unbeschwerte Spaziergänge an der Hundeleine mit Ihrem Vierbeiner genießen zu können!

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Erlaubnispflicht für herkömmliche Hundeschulen: Nach einer Novellierung des TierSchG benötigen Personen, die gewerbsmäßig für Dritte Hunde ausbilden oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierleiter anleiten, eine Erlaubnis der zuständigen Behörde. Mein Erlaubnisantrag ging am 17. August 2014 bei der zuständigen Behörde (Veterinäramt Köthen) ein. Auch nach über 7 Jahren Bearbeitungszeit sieht sich das Veterinäramt Köthen nicht in der Lage mir (trotz Vorlage aller nötigen Dokumente, Einladung meine Tätigkeit vor Ort zu überprüfen usw.) für die Tätigkeiten, die im Rahmen einer Ausbildung am Hund passieren, die nötige Erlaubnis zu erteilen. Dies betrifft vor allem die Seminare im Rahmen der Therapiehundausbildung / Blindenhundausbildung / Diabetikerwarnhundausbildung. Bestimmte Tätigkeiten im Rahmen der Hundeausbildung sind daher zu unterlassen. Nicht betroffen sind Beratungen vor dem Hundekauf, Personal Coachings am Mensch, Beratung von Menschen mit Hundeangst uvm. – bitte kontaktieren Sie mich bei Fragen einfach persönlich via Telefon. Hundegruppen finden aktuell nicht statt. Zur näheren Erklärung meiner Tätigkeit: Ich vermittle Hundehaltern das nötige Wissen, berate und stärke Ihre Persönlichkeit u.a. durch „Training von Extremsituationen“. Dies führt zu einer Verhaltensverbesserung beim betroffenen Menschen und so dem Hund/Mensch-Team. So fühle ich mich als Lernbegleiter, der Menschen hilft, Ihren Hund besser zu verstehen und so für sich entspannende Übungen immer wieder zu trainieren. Dafür gibt es natürlich mit den Menschen ein „Checkup“ in der Problemsituation und eine aufgezeigte Verhaltenskorrektur am Menschen. Dies alles findet statt im Einzeltraining für die Menschen, wenn sie Hilfe brauchen mit ihrem Hund und Sie ein Personal Coaching beginnen möchten. Ich bin überzeugt, dass die Vermittlung von Wissen und Persönlichkeitseigenschaften und der Aufbau einer starken Bindung zum Hund 99% aller Probleme löst. Daher zielt mein Personal Coaching ab auf den Leitsatz „Bei mir kommen Sie als Hundehalter und gehen als Hundeführer“. Es geht immer um die Beratung und die Weiterentwicklung der Persönlichkeit des Menschen.